Was ist eigentlich gesunde Ernährung?

von Kirsten
Salat

Spätestens als ich erfahren habe, dass ich schwanger war, habe ich mich nochmal intensiver mit dem Thema gesunde Ernährung auseinander gesetzt. Auch vorher haben wir uns in unseren Augen recht gesund ernährt. Doch wenn es plötzlich nicht mehr nur um einen selbst geht, sondern man einem kleinen Menschen die besten Startvoraussetzungen geben will, dann gewinnt das Thema nochmal an Wichtigkeit. Mittlerweile sind wir bei der ersten Beikost angelangt, gestillt wird trotzdem noch und die Frage, was ist gesunde Ernährung, ist damit fast aktueller denn je. Fragt man zehn Personen bekommt man sicher fünfzehn verschiedene Antworten, denn DIE perfekte gesunde Ernährung gibt es wohl kaum. Ich glaube, egal was man für sich selbst als gesund definiert, ob Clean Eating, vegetarische oder vegane Ernährung, Paleo, IIFYM, Low Carb, High Carb, Vollwert- oder Rohkost, einige Grundprinzipien sind fast immer die gleichen. Ich möchte hier meine Einstellung mit euch teilen.

Du bist, was du isst.

Und das genau genommen nicht nur sprichwörtlich. Die Lebensmittel, die wir unserem Körper zur Verfügung stellen, sind die Bausteine für alles, was er daraus bauen kann und muss. Das sind nicht nur optische Komponenten wie Fett, Muskeln oder Haare. Vielmehr werden auf zellulärer Ebene, etwa im Immun- oder Hormonsystem täglich so viele Zellen neu gebildet und das funktioniert nur problemlos, wenn von allem notwendigen ausreichend vorhanden ist. Gleichzeitig sollte nichts diese Prozesse stören.

Ich möchte von Essen nicht nur satt sein, es soll mir schmecken und ich möchte mich danach gut fühlen. Es gibt Lebensmittel, nach denen fühle ich mich mittlerweile nicht mehr wohl. Ein kleines Beispiel wäre eine typische Bestellpizza. Sie schmeckt mir ohne Frage und in manchen Situationen, etwa nach einem Umzug, ist der Griff zum Telefon einfach verführerisch und die meist von Käse überladene Pizza auch sehr lecker. Ich weiß aber, dass sie mir schon eine Stunde später schwer im Magen liegt, ich unglaublichen Durst wegen des vielen Salzes (und den meist verwendeten Geschmacksverstärkern) habe und mich frage, warum es mir vorhin noch so gut geschmeckt hat. Davon abgesehen, isst man mit einer bestellten Pizza meisten locker 1000kcal + und die wenigsten können sich das als eine Mahlzeit leisten.

Wasser trinken

Ich trinke morgens gerne eine Tasse Kaffee, konnte in der Schwangerschaft aber gut darauf verzichten. Wichtig für den Körper ist im Prinzip eh nur die Versorgung mit genug Flüssigkeit in Form von Wasser. Davon trinke ich täglich mindestens 2 Liter. Saft, Milch, Smoothies und Co. sind für mich Lebensmittel, die eigentlich eher unnötig sind. Man kann sie konsumieren, sollte es dann aber bewusst tun. Meist sättigen sie nicht so sehr wie die äquivalente Menge an fester Nahrung. Diese hat für mich daher Vorrang.

Viel Gemüse

Eigentlich weiß man es schon, seitdem man als Kind ständig den Satz: „Iss auch dein Gemüse“ zu hören bekommen hat. Gemüse ist gesund und wichtig für eine gesunde Ernährung. Ich versuche möglichst viel davon zu essen. Dabei variiert die Zubereitung von roh, über gedünstet, gebraten, gekocht oder gebacken. Ganz nach Laune, Wetter und Gericht. Ich versuche regional und saisonal zu kaufen, bin dabei aber nicht dogmatisch. Es gibt auch TK-Ware und Dosen, je nachdem worum es sich handelt. Mein Augenmerk liegt dabei auf den Zusatzstoffen. Ich möchte weder Zucker noch unnötiges Salz oder andere chemische Zusatzstoffe in den Produkten enthalten haben. Frisch gekocht, weiß man genau, was enthalten ist.

Fettfrei – Nein Danke

Gerade wenn es um das Thema Abnehmen geht, reduziert man am liebsten das Fett. Es besitzt auf ein Gramm die meisten Kalorien (9) und treibt damit die Energiebilanz am Ende des Tages ganz schön in die Höhe, wenn man nicht auf den Konsum achtet. Mittlerweile ist es ja auch recht leicht, denn von allem gibt es eine Light-Variante. Ich persönlich halte nicht viel davon, Fett derart aus der Ernährung zu streichen, denn es ist ein essentieller Makronährstoff, der für viele Prozesse im Körper benötigt wird. Insbesondere die Hormonproduktion kann bei einem zu geringen Fettkonsum nachhaltig durcheinander geraten und das ist blöd. Trotzdem versuche ich eher weniger tierische Fette (mit Ausnahme von fettem Fisch) zu essen und setzte auf gesunde Fette aus Nüssen, Avocado oder Kokosmilch. Trotzdem esse ich aber auch mal Butter. Die Menge macht das Gift und die Gesamtbilanz sollte man natürlich auch bei gesunden Lebensmitteln nicht vollkommen außer Acht lassen.

Fleischkonsum

In meinen Augen sind Fleischkonsum und gesunde Ernährung keine Gegenteile. Allerdings kommt es auf die Qualität des Fleisches an. Mir ist es zum Beispiel zu teuer täglich hochwertiges Fleisch zu kaufen. Daher reduziert sich mein Fleischkonsum schon allein dadurch. Es fehlt mir auch nicht besonders. Wer Fleisch essen will, sollte meiner Meinung nach einfach wie bei allem auf die Qualität achten.

Obst in Maßen

Obst wird oft als das gesunde Lebensmittel schlechthin dargestellt und sicher ist es nicht ungesund. Doch Hand aufs Herz, viele von euch essen wahrscheinlich lieber fünf Portionen Obst als fünf Portionen Gemüse. Obst besitzt neben den oft angepriesenen Vitaminen schlichtweg auch eine Menge Zucker. Verarbeitet man es dann noch zu Saft oder einem Smoothie fallen eine Menge Ballaststoffe weg. Gerade die sind es aber auch, die Obst gesund machen. Ich esse Obst gerne zum Frühstück, weil ich da etwas Süßes vorziehe. Am Tag gibt es meist auch noch einen Apfel oder eine Banane. Doch ständig Obst zu snacken, weil es gesund ist, halte ich für falsch. Dann lieber Gemüsesticks oder den Smoothie mit hohem Gemüseanteil. Was ich übrigens echt gerne mag: Salat mit Apfel oder Birne. Die süße Note rundet das Grünzeug für mich perfekt ab. Ganz ohne Zucker im Dressing.

Cheatmeals

Der Begriff klingt für mich immer etwas doof. Gemeint sind Lebensmittel wie Schokolade, mal ein Light-Getränk oder ein Croissant, auf die ich Appetit habe und die es dann auch gibt. Allerdings in Maßen und bewusst. Für mich gehört zu einer gesunden Ernährung eben auch, sich nichts komplett zu verbieten. Klar gab es in der Schwangerschaft keinen Alkohol, Rohmilchkäse oder rohes Fleisch und auch jetzt wird weiter auf Alkohol und Koffein verzichtet, aber das ist ja temporär. Prinzipiell gibt es für mich nichts, was ich nicht essen darf. Eher sind es Dinge, die ich gar nicht essen möchte. Wie eingangs erwähnt, möchte ich mich nach dem Essen gut fühlen. Das hat für mich viel mit psychischen Wohlbefinden zu tun. Würde ich mich strikt nach einer bestimmten Richtlinie ernähren (müssen), wäre das nichts. Für andere hingegen funktioniert das sehr gut. So ist eben jeder verschieden.

Fazit:

Ich denke man kann nur für sich selbst herausfinden, was gesund bedeutet. Wichtig ist nur, dass man sich irgendwann einmal damit auseinandersetzt und nicht nur althergebrachtes nachplappert. Jeder ist seines Glückes Schmied. Ernähre ich mich mein Leben lang nur von Pommes, Burgern, Pizza und Chips und bewege mich nicht, muss ich mich auch nicht wundern, wenn ich übergewichtig werde und mein Herzinfarktrisiko steigt. Das nehme ich dann eben in Kauf. Man lebt nur einmal und eine gesunde Ernährung garantiert nicht, dass man uralt wird. Allerdings führt sie auch nicht zum gegenteiligen Ereignis. Ich fühle mich gut mit viel Gemüse, Clean Eating und ab und an mal einem Treat. Unverarbeitetes Essen besitzt dabei Priorität, nach Möglichkeit frisch gekocht. Außerdem soll es ausgwogen und vielseitig sein. Ich koche gerne, aber oft muss es mittlerweile schnell gehen. Daher werden es momentan eher simple Gerichte. Genauso ist mir Sport wichtig, um ausgeglichen zu sein, mich fit und vor allem gesund zu fühlen. Wie sieht es bei dir aus? Was heißt gesunde Ernährung für dich?

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