Bald ist es soweit: Die Weihnachtszeit und mit ihr die Weihnachtsbäckerei starten! Für mich ist die Vorweihnachtszeit eine der schönsten des Jahres. Überall Weihnachtslieder, Plätzchenteig, Kerzenlicht, ganz viel Zimt und einfach diese unbestimmte Vorfreude. Natürlich gehören Kekse in die (Vor-)Weihnachtszeit und das Backen ist gerade mit Kindern wohl eine der schönsten Traditionen. Gesund sind sie nicht, sollen sie auch nicht sein. Weil wir aber gerade in den vier Wochen vor der Bescherung doch das ein oder andere Plätzchen mehr als gewöhnlich naschen, kombiniere ich das ganze gerne als ausgewogene Mischung aus Tradition und gesunder Weihnachtsbäckerei.
Gesunde Weihnachtskekse geht das?
Klassische Plätzchen und Kekse erhalten ihren guten Geschmack aus der Kombination von Mehl, Zucker und Butter. Oft ist auch noch Ei im Teig und natürlich spielen gerade in der Weihnachtsbäckerei Gewürze eine tragende Rolle. Mein liebstes Weihnachtsgewürz ist Zimt. Der kommt bei mir im Dezember gefühlt wirklich fast in jedes süße und teils auch herzhafte Gericht. Will man gesündere Alternativen backen, muss man sich also etwas einfallen lassen. In erster Linie heißt das für mich, Vollkornmehl, weniger Zucker, mehr Nüsse und hier und da eine Butteralternative.
Gesunde Kekse heißen daher nicht kaloierenarme Kekse, sondern einfach vollwertigere Varianten der bekannten Klassiker, die meist etwas anders, aber dennoch unwiderstehlich lecker schmecken. Plätzchen sollte man meiner Meinung nach genießen und Genuss bedeutet auch, Dinge nicht im Übermaß zu konsumieren, sondern in angemessenen Portionen. Meine Großeltern konnten das vorbildlich gut. Bei ihnen gab es nachmittags immer einen Keks – wortwörtlich. Als Kind habe ich das nie nachvollziehen können. Mittlerweile finde ich es wunderbar, wie sie Maß halten konnten. Eine Eigenschaft, die uns in der immer stärker ausgeprägten Konsumgesellschaft gefühlt zunehmend schwerer fällt. (Und da nehme ich mich gar nicht aus.)
Weihnachtsbäckerei mit gesunden Alternativen
Butteralternativen
Vorweg, ich habe nichts gegen gute Butter. Ich achte darauf, dass es Weidemilchbutter ist, die biologisch hergestellt wird, weil mir das wichtig ist. Margarine verwende ich im Prinzip gar nicht. Sie besteht aus pflanzlichem Fett und dieses ist mit wenigen Ausnahmen bei Raumtemperatur flüssig. Um es in eine streichfähige Konsistenz zu bringen, muss es daher gehärtet werden. Hierbei einstehen zum einen teils ungesunde Fette, außerdem gehen Nährstoffe verloren. Ja, auch Butter wird industriell verarbeitet, hat für mich in diesen Punkten aber die Nase vorn. Gesunde Ernährung bedeutet für mich, mich nährstoffreich zu ernähren und in möglichst geringen Maß industriell verarbeitete Produkte zu konsumieren. Zwei gut geeignete Alternativen für Butter (die auch Veganer problemlos nutzen können), sind:
- Nussmus: Für die Weihnachtsbäckerei besonders, aber auch so perfekt geeignet. Wir nutzen am meisten braunen Mandelmus. Der passt auch super in Weihnachtsplätzchen und kann in Rezepten weiche Butter gut ersetzen. Für Streusel oder ähnliches habe ich bisher eher schlechte Erfahrungen gemacht. Weiteres tolle Nussmus-Varianten sind Cashewmus, der leicht süßlich schmeckt, weißes Mandelmus und, wer mag, Erdnussmus.
- Natives Kokosöl: Hiergegen spricht am ehesten der ökologische Faktor, der eine häufige Verwendung eher kritisch werden lässt. Ich nutze es daher hauptsächlich in der Heißluftfriteuse, da es einen hohen Rauchpunkt hat. Man kann mit ihm beim Backen Butter jedoch 1:1 ersetzen.
Zuckeralternativen
Weihnachten ohne Zucker funktioniert nicht so recht. Genauso können Plätzchen nicht ohne Zucker. Raffinierter Zucker ist prinzipiell nicht schlechter, als andere Süßungsmittel. Er besitzt jedoch keinerlei Nährstoffe oder „Beiwerk“, weshalb ich gerne Alternativen verwende, die zumindest noch im geringen Maß Mikronährstoffe oder Ballaststoffe liefern und daher etwas natürlicher sind. Aber beispielsweise Datteln besitzen auch einen hohen Fruchtzuckeranteil, und sind daher per se nicht besser, was die Zuckeraufnahme angeht!
- Birkenzucker: Finde ich super! Sieht aus wie Zucker, hat etwas weniger Kalorien und kann auch als Puderzucker super verwendet werden. Angeblich ist er im Gegensatz zu Haushaltszucker nicht kariogen. In großen Mengen kann er aber wohl abführend wirken. Je nachdem muss man da also individuell austesten, ob man ihn verträgt.
- Dattelmus: Datteln in Wasser einweichen und pürieren. Eine sehr süße und sehr leckere Alternative. Wir rühren den Mus auch gern in den Joghurt oder streichen in dünn aufs Brot. Mittlerweile gibt es auch Dattelsirup. Den habe ich noch nicht getestet, eine Packung steht aber für diesen Zweck schon in meinem Vorratsschrank.
- Kokosblütenzucker: Diese Alternative sieht ein wenig wir Rohrzucker aus. Ich mag den Geschmack nicht so gerne. Kokosblütenzucker hat eine leicht karamellige Note. Hier muss man testen in welchen Rezepten das passt und einem schmeckt.
- Ahornsirup: Hier mag ich die kräftige Note, die er mitbringt. Der Zuckeranteil steht dem von raffinierten Zucker jedoch nicht wirklich hinterher.
- Honig: Gehört in manche Rezepte wie Honigkuchen einfach rein. Im Prinzip ist Honig eine übersättigte Zuckerlösung, also voll mir Zucker. Roh enthält er einige gesundheitliche Vorteile. Wird er stark erhitzt (also gebacken), gehen diese verloren. Aber ich nutze ihn hin und wieder trotzdem gerne als Alternative.
Mehlalternativen
- Vollkornmehl: Gluten ist ja sehr umstritten. Will man darauf verzichten, eignen sich weder Weizen noch Dinkel. Ich mag den Geschmack von Dinkel etwas lieber, als den von Weizen. Ansonsten halte ich beide Mehle bei angepasstem Verzehr (und ohne wirkliche Glutenintoleranz) für sehr gleichwertig.
- Gemahlenen Nüsse: In der Weihnachtsbäckerei eine echte Alternative sind gemahlenen Mandeln und Haselnüsse. Traditionell enthalten sowieso viele Rezepte gemahlene Nüsse. Sie liefern gesunde Fette und Ballaststoffe, daher: Go for it!
- Buchweizenmehl: Buchweizen ist ja so ein Superfood, das man gefühlt noch nicht an jeder Ecke trifft. Vielleicht, weil der Geschmack nicht jedermanns Sache ist. In einer glutenfreien Ernährung kommt man wohl deutlich schneller auf den Geschmack. Durch das fehlende Gluten besitzt Buchweizen keine Bindekraft. Er sollte daher mit Ei oder Stärke als Bindemittel genutzt werden.
Rezeptideen für eine gesunde Weihnachtsbäckerei
Ungelogen, meine liebsten Weihnachtskekse sind Linzer Plätzchen, Spitzbuben oder wie auch immer sie heißen. Dieses Rezept kann auch mit kleinen Kindern problemlos gebacken werden – inklusive Teig naschen, denn Ei ist keines im Teig. Probiert sie aus und schreibt mir gerne, wie sie euch schmecken. Auch unsere Zimtsterne dürfen in den letzten Jahren nicht mehr fehlen. Mein Mann liebt hingegen Vanillekipferl und Spekulatius.
Du bist kein Plätzchentyp, magst aber weihnachtliches Porridge? Dann ist dieses Rezept vielleicht etwas für dich. Karamellisierte Äpfel, geröstete Nüsse und warme Kirschen machen dieses Frühstück so richtig lecker!
Welches sind deine Must-have-Kekse in der Weihnachtszeit? Schreib es gerne in die Kommentare!